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Pflegebedürftigkeit im Detail

Definition, Unterstützung und frühzeitige Vorsorge

Lesedauer: 20 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 10.9.2023

Pflegebedürftigkeit ist ein Thema von großer gesellschaftlicher Bedeutung, das sowohl individuelle Lebenssituationen als auch die Gesundheits- und Sozialsysteme beeinflusst. Dieser Artikel widmet sich dem Begriff der Pflegebedürftigkeit, den Ursachen für diese Bedürftigkeit sowie den Aspekten, die im Umgang mit Pflegebedürftigkeit eine Rolle spielen. Zusätzlich wird auf die Bedeutung der Pflegegrade, Leistungen der Pflegeversicherung und die Voraussetzungen für die Einstufung in einen Pflegegrad eingegangen.

1. Was ist Pflegebedürftigkeit?

Pflegebedürftigkeit ist ein komplexes Konzept, das die physische, psychische und soziale Dimension des menschlichen Lebens berührt. Sie tritt auf, wenn eine Person aufgrund von gesundheitlichen Beeinträchtigungen nicht mehr in der Lage ist, bestimmte Aktivitäten des täglichen Lebens eigenständig zu bewältigen. Dies kann eine Vielzahl von Bereichen betreffen, darunter die persönliche Hygiene, das An- und Auskleiden, die Ernährung, die Mobilität und die Kommunikation. Die Pflegebedürftigkeit kann vorübergehend sein, wie beispielsweise nach einem Unfall, oder dauerhaft, wie bei chronischen Krankheiten oder fortschreitenden Erkrankungen wie Demenz.

Die Auswirkungen von Pflegebedürftigkeit sind vielfältig und betreffen nicht nur die betroffene Person selbst, sondern auch ihr soziales Umfeld, insbesondere Angehörige und Freunde. Die physischen, emotionalen und finanziellen Belastungen können erheblich sein und eine große Herausforderung darstellen.

In Deutschland wird Pflegebedürftigkeit durch das Pflegeversicherungsgesetz (SGB XI) rechtlich definiert. Die Definition umfasst verschiedene Aspekte, die den Hilfebedarf einer Person charakterisieren. Hierbei werden nicht nur die physischen Fähigkeiten berücksichtigt, sondern auch kognitive Fähigkeiten, psychische Gesundheit und soziale Integration.

2. Unterschiede zwischen körperlicher, geistiger und seelischer Pflegebedürftigkeit

Die Vielfalt der menschlichen Bedürfnisse und Fähigkeiten spiegelt sich in den verschiedenen Arten der Pflegebedürftigkeit wider.

  • Körperliche Pflegebedürftigkeit bezieht sich auf Menschen, die aufgrund von körperlichen Beeinträchtigungen Unterstützung bei alltäglichen Handlungen wie der Körperpflege, dem Anziehen und dem Essen benötigen.
  • Geistige Pflegebedürftigkeit tritt auf, wenn kognitive Fähigkeiten, wie Gedächtnis, Urteilsvermögen und räumliche Orientierung, eingeschränkt sind. Dies ist häufig bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder Demenz der Fall.
  • Seelische Pflegebedürftigkeit betrifft Menschen, die aufgrund von psychischen Erkrankungen, wie Depressionen oder Angststörungen, Unterstützung benötigen, um mit ihren emotionalen Herausforderungen umzugehen und ihren Alltag zu bewältigen.

Die Pflegebedürftigkeit kann auch Mischformen aufweisen, bei denen mehrere Aspekte miteinander verknüpft sind. Eine umfassende und ganzheitliche Betrachtung der individuellen Situation ist daher entscheidend, um die bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten.

3. Ursachen von Pflegebedürftigkeit

Die Ursachen für Pflegebedürftigkeit sind vielfältig und können durch verschiedene Faktoren bedingt sein. Sie reichen von altersbedingten Veränderungen über chronische Erkrankungen bis hin zu plötzlichen Ereignissen wie Unfällen. Die Pflegebedürftigkeit kann unterschiedliche Formen annehmen und in jedem Fall erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen haben.

3.1 Altersbedingte Faktoren

Der natürliche Alterungsprozess kann zu körperlichen und geistigen Veränderungen führen, die die Selbstständigkeit beeinträchtigen. Muskelschwäche, nachlassende Sehkraft, eingeschränktes Hörvermögen und verminderte kognitive Fähigkeiten sind nur einige Beispiele für altersbedingte Veränderungen, die die Bewältigung des Alltags erschweren können.

3.2 Krankheiten und chronische Erkrankungen

Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Störungen und degenerative Erkrankungen des Bewegungsapparates können im Laufe der Zeit die Lebensqualität beeinträchtigen und zu Pflegebedürftigkeit führen. Diese Krankheiten können die Mobilität einschränken, Schmerzen verursachen und die Fähigkeit zur Selbstversorgung beeinträchtigen.

3.3 Unfälle und plötzliche Ereignisse

Unfälle, Verletzungen oder akute medizinische Ereignisse wie Schlaganfälle und Herzinfarkte können Menschen unerwartet in die Pflegebedürftigkeit stürzen. Diese Ereignisse können plötzlich auftreten und erhebliche körperliche und geistige Einschränkungen zur Folge haben, die eine intensive Pflege und Betreuung erfordern.

3.4 Demenz und geistiger Verfall

Eine der häufigsten Ursachen für langfristige Pflegebedürftigkeit ist Demenz, insbesondere Alzheimer. Bei dieser Erkrankung verschlechtert sich die kognitive Funktion im Laufe der Zeit, was zu Gedächtnisverlust, Desorientierung und Verhaltensänderungen führt. Die Betroffenen werden zunehmend auf Unterstützung angewiesen, um ihren Alltag zu bewältigen.

3.5 Psychische Gesundheitsprobleme

Psychische Erkrankungen wie schwere Depressionen, Angststörungen oder Schizophrenie können ebenfalls zu Pflegebedürftigkeit führen. Menschen mit solchen Erkrankungen benötigen nicht nur medizinische Behandlung, sondern auch Unterstützung im Alltag, um mit ihren Symptomen umzugehen und ein stabiles Leben zu führen.

Die Ursachen für Pflegebedürftigkeit können vielschichtig sein und oft sind es Kombinationen von Faktoren, die zur Entstehung dieser Situation führen. Eine frühzeitige Erkennung von Risikofaktoren, eine gesunde Lebensweise und eine umfassende medizinische Versorgung können dazu beitragen, das Risiko von Pflegebedürftigkeit zu verringern oder die Herausforderungen im Pflegefall besser zu bewältigen.

4. Pflegebedürftigkeit im Alltag

Pflegebedürftigkeit hat erhebliche Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen. Alltägliche Aktivitäten, die zuvor selbstverständlich waren, können nun zu großen Herausforderungen werden. Die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen sind vielfältig, und die Unterstützung, die sie benötigen, kann von körperlicher Pflege bis hin zu emotionaler Betreuung reichen.

4.1 Alltagsaktivitäten und Herausforderungen

Die Pflegebedürftigen können Schwierigkeiten bei grundlegenden Aktivitäten wie dem Aufstehen, Anziehen, Körperhygiene, Essen und Trinken haben. Auch die Mobilität kann eingeschränkt sein, was das Bewegen innerhalb der Wohnung oder den Besuch öffentlicher Orte schwierig macht.

Die Bewältigung dieser Aktivitäten erfordert oft Geduld und Einfühlungsvermögen. Es ist wichtig, den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der Pflegebedürftigen gerecht zu werden, um ihre Würde und Selbstbestimmung zu wahren.

4.2 Emotionale und soziale Unterstützung

Pflegebedürftigkeit kann auch emotionale Belastungen mit sich bringen. Die Betroffenen können Gefühle von Hilflosigkeit, Frustration, Ärger oder Traurigkeit erleben, da sie auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Angehörige spielen in diesem Kontext eine entscheidende Rolle, indem sie nicht nur physische Unterstützung bieten, sondern auch als emotionale Stütze dienen.

Soziale Isolation ist ebenfalls eine Herausforderung. Pflegebedürftige können aufgrund ihrer Einschränkungen Schwierigkeiten haben, soziale Aktivitäten aufrechtzuerhalten und Kontakte zu pflegen. Dies kann zu Einsamkeit führen und das Wohlbefinden negativ beeinflussen.

4.3 Pflege zu Hause oder in Einrichtungen

Pflegebedürftige haben die Wahl, ob sie zu Hause von Angehörigen oder professionellen Pflegekräften betreut werden möchten oder in Pflegeeinrichtungen wie Pflegeheimen untergebracht werden möchten. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Schweregrad der Pflegebedürftigkeit, die Verfügbarkeit von Angehörigen, finanzielle Ressourcen und individuelle Präferenzen.

Die häusliche Pflege kann eine familiäre Umgebung bieten und den Betroffenen ein gewisses Maß an Vertrautheit und Kontinuität ermöglichen. Pflegeeinrichtungen hingegen können spezialisierte Pflege und Betreuung bieten, insbesondere wenn der Pflegebedarf sehr hoch ist.

4.4 Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte

Professionelle Pflegekräfte, sei es in der ambulanten Pflege oder in Pflegeeinrichtungen, spielen eine entscheidende Rolle in der Pflegebedürftigkeit. Sie verfügen über das nötige Fachwissen, um angemessene Pflege und Betreuung anzubieten, und können die Angehörigen entlasten.

Die Zusammenarbeit zwischen Angehörigen und professionellen Pflegekräften ist oft von zentraler Bedeutung, um die bestmögliche Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu berücksichtigen.

Insgesamt ist die Bewältigung der Pflegebedürftigkeit eine komplexe Herausforderung, die verschiedene Bereiche des Lebens betrifft. Ein unterstützendes Umfeld, professionelle Pflegekräfte, eine angemessene Organisation und vor allem Empathie können dazu beitragen, die Belastungen zu reduzieren und die Lebensqualität der Pflegebedürftigen zu verbessern.

5. Umgang mit Pflegebedürftigkeit

Der Umgang mit Pflegebedürftigkeit erfordert eine einfühlsame Herangehensweise und eine umfassende Unterstützung sowohl für die Betroffenen selbst als auch für ihre Angehörigen. Es ist wichtig, sich auf die individuellen Bedürfnisse einzustellen und gleichzeitig eine Balance zwischen Fürsorge und Selbstfürsorge zu finden.

5.1 Angehörige als Unterstützer

Angehörige spielen oft eine zentrale Rolle in der Pflege und Betreuung von pflegebedürftigen Menschen. Diese Rolle kann jedoch sowohl physisch als auch emotional anspruchsvoll sein. Angehörige müssen häufig zwischen der eigenen Familie, dem Beruf und der Pflegeaufgabe jonglieren. Dies kann zu Überlastung und Erschöpfung führen. Hier kannst du mehr über die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf nachlesen.

Es ist wichtig, dass Angehörige ihre eigenen Grenzen erkennen und sich Unterstützung holen, sei es durch professionelle Pflegekräfte, Selbsthilfegruppen oder psychologische Beratung.

5.2 Professionelle Pflegekräfte und Dienste

Professionelle Pflegekräfte, sei es in ambulanten Pflegediensten oder in stationären Einrichtungen, sind speziell geschult, um die Bedürfnisse von Pflegebedürftigen zu verstehen und angemessene Unterstützung zu bieten. Sie können die Angehörigen entlasten und gleichzeitig sicherstellen, dass die pflegebedürftigen Menschen die notwendige Versorgung erhalten.

Ambulante Dienste bieten Unterstützung in der häuslichen Umgebung an, während Pflegeheime oder stationäre Einrichtungen eine umfassende Betreuung und Pflege rund um die Uhr gewährleisten können. Die Wahl zwischen diesen Optionen hängt von den individuellen Bedürfnissen und Umständen ab.

5.3 Selbstfürsorge für Pflegebedürftige

Pflegebedürftige Menschen sollten ebenfalls auf ihre Selbstfürsorge achten. Dies bedeutet, auf ihre körperliche und geistige Gesundheit zu achten, soweit es ihre Fähigkeiten erlauben. Physiotherapie, Ergotherapie und gezielte Übungen können dazu beitragen, die Mobilität und Selbstständigkeit zu erhalten.

Auch soziale Interaktion und geistige Stimulation sind wichtig, um die Lebensqualität aufrechtzuerhalten. Angebote wie Seniorengruppen, kreative Aktivitäten und Spiele können dazu beitragen, soziale Isolation zu verhindern und das Wohlbefinden zu steigern.

5.4 Emotionale Unterstützung

Emotionale Unterstützung ist für alle Beteiligten von großer Bedeutung. Pflegebedürftige können sich verletzlich und abhängig fühlen, weshalb einfühlsame Kommunikation und Aufmerksamkeit für ihre Bedürfnisse essentiell sind. Für Angehörige kann die Pflegebedürftigkeit emotional belastend sein, daher ist es wichtig, dass sie sich austauschen und Unterstützung suchen.

5.5 Kommunikation und Offenheit

Offene Kommunikation ist entscheidend, um die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen zu verstehen und ihre Wünsche zu respektieren. Dies betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihre Angehörigen und professionellen Pflegekräfte. Regelmäßige Gespräche über den Pflegeverlauf, mögliche Anpassungen und die individuellen Vorstellungen sind unerlässlich, um die bestmögliche Betreuung sicherzustellen.

Der Umgang mit Pflegebedürftigkeit erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und Flexibilität. Sowohl die physischen als auch die emotionalen Aspekte müssen berücksichtigt werden, um eine ganzheitliche und unterstützende Pflegeumgebung zu schaffen.

6. Pflegegrade und Leistungen der Pflegeversicherung

Die Pflegegrade 1 bis 5 dienen der Einstufung des individuellen Hilfebedarfs. Sie wurden im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes II eingeführt und haben die früheren Pflegestufen abgelöst. Die Einstufung erfolgt anhand der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD) oder den Medicproof.

  • Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
  • Pflegegrad 2: Erhebliche Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
  • Pflegegrad 3: Schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
  • Pflegegrad 4: Schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit
  • Pflegegrad 5: Schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung

Leistungen der Pflegeversicherung je Pflegegraden

Die Leistungen der Pflegeversicherung sind darauf ausgerichtet, die pflegebedürftigen Menschen zu unterstützen und ihre Pflegebedürftigkeit zu mildern.

Diese Leistungen umfassen:

  • Pflegesachleistungen: Finanzielle Unterstützung für professionelle Pflegedienste, die Pflegebedürftige zu Hause pflegen.
  • Pflegegeld: Eine finanzielle Unterstützung für die häusliche Pflege durch Angehörige oder ehrenamtliche Pflegepersonen.
  • Kombinationsleistungen: Eine Kombination aus Pflegesachleistungen und Pflegegeld.
  • Tagespflege und Kurzzeitpflege: Finanzielle Unterstützung für die Betreuung in Tagespflegeeinrichtungen oder für eine vorübergehende stationäre Pflege, um pflegende Angehörige zu entlasten.
  • Pflegehilfsmittel: Kostenübernahme für benötigte Pflegehilfsmittel oder technische Hilfsmittel wie Bettschutzeinlagen, Gehhilfen oder Inkontinenzmaterial.
  • Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen: Finanzielle Unterstützung für bauliche Anpassungen in der häuslichen Umgebung, um die Selbstständigkeit zu erhöhen.

Die Höhe der Leistungen variiert je nach Pflegegrad und individuellem Bedarf. Die genauen Leistungsansprüche sollten bei der Pflegekasse erfragt werden.

7. Bedeutung des Pflegegrades für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen

Die Einstufung in einen Pflegegrad hat weitreichende Auswirkungen auf das Leben der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. Sie beeinflusst nicht nur die finanzielle Unterstützung, sondern auch die Art und den Umfang der Pflegeleistungen, die zur Verfügung stehen.

7.1 Finanzielle Unterstützung durch die Pflegeversicherung

Die Pflegegrade dienen als Grundlage für die Berechnung der finanziellen Leistungen der Pflegeversicherung. Je höher der Pflegegrad, desto umfassender sind die finanziellen Unterstützungen, die zur Verfügung stehen. Dies kann sowohl Pflegesachleistungen als auch Pflegegeld umfassen.

Die finanzielle Unterstützung hilft dabei, die Kosten für professionelle Pflege oder notwendige Pflegehilfsmittel zu decken. Sie kann dazu beitragen, die finanzielle Belastung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen zu mildern.

7.2 Praktische Unterstützung bei der Pflege und Betreuung

Die Einstufung in einen Pflegegrad beeinflusst auch die Art und den Umfang der praktischen Unterstützung, die zur Verfügung steht. Menschen mit höheren Pflegegraden haben in der Regel einen höheren Hilfebedarf und erhalten entsprechende Pflegeleistungen, sei es durch professionelle Pflegekräfte oder durch Angehörige.

Diese Unterstützung kann von Hilfe bei der Körperpflege und der Nahrungsaufnahme bis hin zur Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln reichen. Ziel ist es, die Pflegebedürftigen in ihrem Alltag zu unterstützen und ihnen ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen.

7.3 Verbesserung der Lebensqualität und Selbstständigkeit

Die Pflegegrade sollen nicht nur die Grundversorgung sicherstellen, sondern auch die Lebensqualität der Pflegebedürftigen steigern. Durch die gezielte Unterstützung können sie dazu befähigt werden, so lange wie möglich ein eigenständiges Leben zu führen und an sozialen Aktivitäten teilzunehmen.

Die Pflegeleistungen können dazu beitragen, körperliche und psychische Belastungen zu reduzieren und die Pflegebedürftigen in ihrer Würde zu erhalten. Dies kann sowohl die individuelle Lebensqualität als auch das Wohlbefinden der Angehörigen positiv beeinflussen.

Insgesamt trägt die Einstufung in einen Pflegegrad dazu bei, die Pflegebedürftigkeit auf eine strukturierte und bedarfsorientierte Weise anzugehen. Sie stellt sicher, dass die Betroffenen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um trotz ihrer Einschränkungen ein möglichst selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen.

8. Höherstufung des Pflegegrades

Die Pflegebedürftigkeit eines Menschen kann sich im Laufe der Zeit verändern. Daher besteht die Möglichkeit, den Pflegegrad anzupassen und gegebenenfalls eine Höherstufung zu beantragen. Eine Höherstufung kann notwendig werden, wenn sich der Hilfebedarf der pflegebedürftigen Person erhöht hat. Hier kannst du in nur wenigen Minuten digital eine Höherstufung des Pflegegrades beantragen: Jetzt Höherstufung beantragen.

8.1 Möglichkeiten der Änderung des Pflegegrades

Es gibt verschiedene Gründe, die eine Änderung des Pflegegrades erforderlich machen können:

  • Verschlechterung des Gesundheitszustands: Wenn sich der Gesundheitszustand der pflegebedürftigen Person verschlechtert und dadurch der Hilfebedarf steigt, kann eine Höherstufung beantragt werden.
  • Veränderungen im Alltag: Wenn sich die Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person im Alltag verändern und zusätzliche Unterstützung benötigt wird, kann dies eine Grundlage für eine Höherstufung sein.

8.2 Regelmäßige Überprüfung des Pflegegrades durch den MD

Die Pflegegrade werden nicht nur bei der Erstantragstellung überprüft, sondern auch regelmäßig in Form von sogenannten Pflegegrad-Überprüfungen. Diese Überprüfungen dienen dazu, sicherzustellen, dass der aktuelle Pflegegrad den aktuellen Hilfebedarf der pflegebedürftigen Person korrekt widerspiegelt.

Während der Pflegegrad-Überprüfung führen der Medizinische Dienst der Krankenversicherung oder der Medicproof erneut eine Begutachtung durch. Die pflegebedürftige Person oder ihre Angehörigen sollten die Veränderungen im Gesundheitszustand oder im Alltag offen kommunizieren, um sicherzustellen, dass der Pflegegrad angemessen angepasst wird.

Die Möglichkeit einer Höherstufung oder Herabstufung des Pflegegrades stellt sicher, dass die Pflegeleistungen den aktuellen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen gerecht werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung der Unterstützung, um eine angemessene Pflege und Betreuung sicherzustellen.

9. Planung für die Zukunft

Die Planung für die Zukunft in Bezug auf Pflegebedürftigkeit ist von großer Bedeutung, da sie sowohl den pflegebedürftigen Personen als auch ihren Angehörigen Sicherheit und Unterstützung bieten kann. Eine rechtzeitige Vorsorge und Planung können dazu beitragen, mögliche Belastungen zu minimieren und die bestmögliche Pflege und Betreuung sicherzustellen.

9.1 Frühzeitige Vorsorge für den Fall der Pflegebedürftigkeit

Frühzeitige Vorsorge ist ein wesentlicher Schritt, um für den Fall der Pflegebedürftigkeit vorbereitet zu sein.

Dazu gehören:

  • Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung: Die Erstellung einer Vorsorgevollmacht ermöglicht es einer Vertrauensperson, im Falle von Entscheidungsunfähigkeit die rechtlichen Angelegenheiten zu regeln. Eine Patientenverfügung legt fest, welche medizinischen Maßnahmen im Krankheitsfall durchgeführt werden sollen.
  • Pflegeverfügung: In einer Pflegeverfügung kann festgehalten werden, welche Art von Pflege und Betreuung im Fall der Pflegebedürftigkeit gewünscht wird.
  • Betreuungsverfügung: Eine Betreuungsverfügung legt fest, wer im Falle der Betreuungsbedürftigkeit als rechtlicher Betreuer eingesetzt werden soll.
  • Vermögensvorsorge: Die Planung der finanziellen Aspekte, wie etwa die Sicherung der finanziellen Mittel für die Pflege, ist ebenfalls wichtig.

9.2 Wichtige rechtliche und finanzielle Aspekte

Neben den Vorsorgedokumenten sollten auch wichtige rechtliche und finanzielle Aspekte bedacht werden:

  • Kranken- und Pflegeversicherung: Die Wahl der richtigen Kranken- und Pflegeversicherung kann entscheidend sein, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen.
  • Pflegekosten und Eigenanteil: Die Finanzierung der Pflege ist ein wichtiger Punkt. Es ist ratsam, sich über die Pflegekosten und den Eigenanteil zu informieren und die finanzielle Vorsorge entsprechend zu treffen.
  • Unterstützungsmöglichkeiten: Informieren Sie sich über staatliche Unterstützungsmöglichkeiten, wie etwa Pflegegeld, Pflegesachleistungen oder Zuschüsse für bauliche Maßnahmen.
  • Erstellung eines Pflegekonzepts: Die Erstellung eines individuellen Pflegekonzepts kann dazu beitragen, den zukünftigen Pflegebedarf zu planen und die passenden Unterstützungsmaßnahmen festzulegen.

Die frühzeitige Planung für die Zukunft kann dazu beitragen, die Pflegebedürftigkeit und ihre Herausforderungen besser zu bewältigen. Sie ermöglicht es den Betroffenen und ihren Angehörigen, informierte Entscheidungen zu treffen und sich rechtzeitig auf die kommenden Veränderungen vorzubereiten.

10. Fazit

Pflegebedürftigkeit betrifft Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen und kann verschiedene Ursachen haben. Die Pflegeversicherung bietet Unterstützung durch die Einstufung in Pflegegrade und die Bereitstellung von Leistungen. Ein sensibler Umgang mit Pflegebedürftigkeit, eine rechtzeitige Vorsorge und eine gute Planung können dazu beitragen, die Herausforderungen dieser Lebensphase bestmöglich zu bewältigen und die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

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