1. Grundlagen der Sturzprophylaxe
1.1 Definition von Stürzen
Stürze sind ein bedeutendes Gesundheitsproblem, insbesondere bei älteren und pflegebedürftigen Menschen. Ein Sturz wird definiert als unbeabsichtigtes Ereignis, bei dem eine Person zu Boden fällt oder auf eine tiefere Ebene stürzt, ohne dass äußere Einflüsse wie Verletzungen oder Ohnmacht vorliegen. Stürze können sowohl im häuslichen Umfeld als auch in Pflegeeinrichtungen auftreten und stellen ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko dar.
1.2 Sturzrisiken
Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko von Stürzen bei älteren und pflegebedürftigen Menschen. Diese Risikofaktoren können in extrinsische (äußere) und intrinsische (innere) Faktoren unterteilt werden.
Extrinsische Risikofaktoren umfassen beispielsweise unzureichende Beleuchtung, fehlende Handläufe oder unsichere Bodenbeläge. Hindernisse im Wohnbereich oder auf Gehwegen können ebenfalls zu Stürzen führen. Des Weiteren können Medikamente, insbesondere solche mit sedierender Wirkung, das Sturzrisiko erhöhen.
Intrinsische Risikofaktoren beziehen sich auf individuelle Merkmale und körperliche Veränderungen im Alterungsprozess. Hierzu gehören Muskel- und Gelenkschwäche, Gleichgewichtsstörungen, Seh- und Hörbeeinträchtigungen sowie kognitive Einschränkungen. Chronische Erkrankungen wie Arthritis, Osteoporose und neurologische Erkrankungen können ebenfalls das Sturzrisiko erhöhen.
1.3 Ursachen und Risikofaktoren für Stürze bei älteren und pflegebedürftigen Menschen
Bei älteren und pflegebedürftigen Menschen spielen mehrere Ursachen und Risikofaktoren eine Rolle, die das Sturzrisiko erhöhen können.
- Muskel- und Gelenkschwäche: Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem natürlichen Abbau der Muskelmasse und -kraft. Dies führt zu einer Beeinträchtigung der Balance und einer erhöhten Sturzgefahr. Gleichzeitig können Gelenkerkrankungen wie Arthritis die Mobilität beeinträchtigen und das Risiko von Stürzen erhöhen.
- Gleichgewichtsstörungen: Das Gleichgewichtssystem im Körper kann mit zunehmendem Alter beeinträchtigt sein, was zu Gleichgewichtsstörungen führen kann. Dies kann dazu führen, dass ältere Menschen schneller das Gleichgewicht verlieren und stürzen.
- Seh- und Hörbeeinträchtigungen: Eine schlechte Seh- oder Hörleistung kann das Sturzrisiko erhöhen, da visuelle und auditive Informationen für die Orientierung und das Gleichgewicht wichtig sind. Wenn ältere Menschen beispielsweise Hindernisse oder Unebenheiten im Boden nicht richtig wahrnehmen, steigt die Wahrscheinlichkeit von Stürzen.
- Medikamenteneinfluss: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche mit sedierender Wirkung, können das Sturzrisiko erhöhen, da sie Schläfrigkeit, Schwindel und Muskelschwäche verursachen können. Ältere Menschen nehmen oft mehrere Medikamente ein, was das Risiko von Nebenwirkungen und Wechselwirkungen erhöhen kann.
- Umgebungsfaktoren: Unsichere Umgebungsbedingungen können zu Stürzen führen. Beispielsweise können schlecht beleuchtete Bereiche, unebene Böden, fehlende Handläufe oder Hindernisse im Wohnbereich das Sturzrisiko erhöhen.
- Chronische Erkrankungen: Verschiedene chronische Erkrankungen wie Osteoporose, Parkinson-Krankheit oder Schlaganfall können das Sturzrisiko erhöhen. Die Auswirkungen dieser Erkrankungen auf die Muskelkraft, Beweglichkeit oder Koordination können das Gleichgewicht und die Stabilität beeinträchtigen.