2. Ziele der Palliativpflege
Die Palliativpflege hat verschiedene Ziele, die darauf ausgerichtet sind, den Pflegebedürftigen in seiner letzten Lebenszeit zu unterstützen und ihm ein würdevolles Sterben zu ermöglichen. Im Folgenden werden die wichtigsten Ziele der Palliativpflege näher erläutert.
2.1 Linderung von Schmerzen und Symptomen
Die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen, die mit der Krankheit einhergehen können, ist ein zentrales Ziel der Palliativpflege. Hierbei geht es darum, dem Pflegebedürftigen eine möglichst schmerzfreie und symptomarme Lebenszeit zu ermöglichen. Menschen, die an einer lebensbedrohlichen oder schweren Erkrankung leiden, haben oft mit Schmerzen, Übelkeit, Atemnot und anderen Symptomen zu kämpfen, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Eine effektive Schmerzbehandlung und Kontrolle von anderen Symptomen können dazu beitragen, dass der Patient eine höhere Lebensqualität erfährt und seine letzten Tage in Würde und Frieden verbringen kann. Hierzu stehen verschiedene medizinische und pflegerische Maßnahmen zur Verfügung, die individuell auf den Pflegebedürftigen abgestimmt werden müssen.
2.2 Unterstützung in psychosozialen, spirituellen und existenziellen Fragen
Ein weiteres Anliegen der Palliativpflege ist die Unterstützung des Pflegebedürftigen und seiner Familie in psychosozialen, spirituellen und existenziellen Fragen. Eine lebensbedrohliche oder schwere Erkrankung kann für den Patienten und seine Angehörigen eine große Belastung darstellen. Häufig geht damit einher, dass sie Ängste, Sorgen und Trauer empfinden. Palliativpflege kann hier Abhilfe schaffen und den Patienten und seine Familie in dieser schwierigen Lebensphase unterstützen.
Hierbei ist es wichtig, den Pflegebedürftigen als Individuum wahrzunehmen und auf seine individuellen Bedürfnisse und Wünsche einzugehen und auch die Unterstützung der Angehörigen spielt eine wichtige Rolle, um eine bestmögliche Versorgung des Pflegebedürftigen zu gewährleisten. Das Palliativpflegeteam bietet deshalb Gespräche an, in denen sie dem Patienten und dessen Familie zuhören und ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst nehmen. Auch eine spirituelle Unterstützung kann von Bedeutung sein, um den Patienten und seine Familie bei der Bewältigung der Erkrankung zu helfen.
2.3 Unterstützung bei der Entscheidungsfindung
Die Entscheidungsfindung ist ein weiteres wichtiges Ziel der Palliativpflege. Eine schwere Erkrankung erfordert viele Entscheidungen, die das Leben und die Qualität des Lebens des Patienten beeinflussen können. Das Palliativpflegeteam kann dem Patienten und dessen Familie Informationen über ihre Behandlungsoptionen geben und ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, die auf ihren individuellen Werten, Wünschen und Bedürfnissen basieren.
Es geht darum, dem Patienten und dessen Familie dabei zu helfen, Entscheidungen zu treffen, die für sie am besten sind. Hierzu gehört auch, dass das Palliativpflegeteam dem Patienten und dessen Familie die nötige Unterstützung bietet, um ihre Entscheidungen zu treffen und diese zu akzeptieren.
2.4 Förderung von Selbstbestimmung und Autonomie
Die Palliativpflege fördert auch die Selbstbestimmung und Autonomie des Patienten. Das bedeutet, dass der Patient in der Lage sein sollte, seine eigenen Entscheidungen in Bezug auf seine Pflege und Behandlung zu treffen, solange dies im Rahmen des Möglichen ist und keine unverhältnismäßigen Risiken für den Patienten oder andere darstellt.
Das Palliativpflegeteam respektiert dabei die Wünsche und Vorlieben des Patienten hinsichtlich ihrer Pflege und Behandlung und passt sich diesen an. Hierbei geht es auch darum, dem Patienten ein höheres Maß an Kontrolle über seine Behandlung und Pflege zu geben.
Es ist wichtig, dass der Patient sich als Teil des Behandlungsteams fühlt und nicht als passiver Empfänger von Pflege und Behandlung. Durch die Förderung von Selbstbestimmung und Autonomie kann der Patient das Gefühl haben, dass er noch immer selbstbestimmt handeln und Entscheidungen treffen kann, auch wenn er an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leidet.