1. Grundlagen der Osteoporose
1.1 Was ist Osteoporose?
Osteoporose, im Volksmund auch als "Knochenschwund" bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung des Skelettsystems. Sie betrifft vor allem ältere Menschen, insbesondere Frauen nach den Wechseljahren, aber auch Männer können davon betroffen sein. Bei Osteoporose handelt es sich um eine Störung des Knochenstoffwechsels, die dazu führt, dass die Knochenmasse abnimmt und die Knochenstruktur geschwächt wird. Dies hat zur Folge, dass die Knochen brüchig und anfällig für Frakturen werden, selbst bei geringfügigen Belastungen oder Stürzen.
Die Knochen bestehen aus einer dichten äußeren Schicht, dem Knochenkortex, und einem inneren Netzwerk aus Trabekeln, das wie ein Schwamm aussieht und den Knochen seine Festigkeit verleiht. Bei Osteoporose wird sowohl der Knochenkortex als auch das Trabekelnetzwerk dünner und weniger dicht, was die Knochen instabil macht. Osteoporose kann in verschiedenen Teilen des Skelettsystems auftreten, ist jedoch besonders häufig in den Hüftknochen, Wirbeln (Rückenwirbeln) und Handgelenken zu finden.
1.2 Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung von Osteoporose ist multifaktoriell, das bedeutet, dass verschiedene Faktoren zusammenwirken können, um das Risiko für diese Erkrankung zu erhöhen.
Zu den wichtigsten Ursachen und Risikofaktoren gehören:
- Hormonelle Veränderungen: Nach den Wechseljahren erleben Frauen einen starken Rückgang des Hormons Östrogen, das für die Knochengesundheit eine wichtige Rolle spielt. Dieser Hormonmangel kann zu einem beschleunigten Knochenabbau führen.
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko für Osteoporose deutlich zu, da der Knochenabbau im Alter häufiger auftritt als in jüngeren Jahren.Genetische
- Veranlagung: Eine familiäre Veranlagung kann das Risiko für Osteoporose erhöhen. Wenn in der Familie bereits Osteoporose oder Knochenbrüche aufgetreten sind, sollte besonders auf die Knochengesundheit geachtet werden.
- Mangelernährung: Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere ein niedriger Calcium- und Vitamin-D-Gehalt in der Nahrung, kann das Risiko für Osteoporose erhöhen, da diese Nährstoffe für den Knochenstoffwechsel essenziell sind.
- Rauchen: Rauchen kann den Knochenabbau beschleunigen und das Risiko von Frakturen erhöhen.
- Alkoholkonsum: Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Knochengesundheit beeinträchtigen und das Risiko von Knochenbrüchen erhöhen.
- Bewegungsmangel: Ein inaktiver Lebensstil führt zu einer geringeren Belastung der Knochen, was den Knochenabbau begünstigt.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Cortison oder bestimmte Antiepileptika, können das Risiko für Osteoporose erhöhen.
1.3 Symptome und Früherkennung
Osteoporose wird oft als "stille Krankheit" bezeichnet, da sie in den Anfangsstadien oft keine offensichtlichen Symptome verursacht. Betroffene bemerken die Krankheit oft erst, wenn es zu schmerzhaften Knochenbrüchen kommt.
Zu den möglichen Symptomen gehören:
- Rückenschmerzen: Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, die durch brüchige Wirbelknochen verursacht werden können.
- Körpergrößenverlust: Eine schleichende Abnahme der Körpergröße kann auftreten, wenn die Wirbelkörper aufgrund von Knochenbrüchen zusammenfallen.
- Verkrümmte Haltung: Eine verkrümmte Haltung, auch als "Witwenbuckel" bezeichnet, kann aufgrund von Wirbelkörperfrakturen auftreten.
Die Früherkennung von Osteoporose ist entscheidend, um das Risiko von Knochenbrüchen zu minimieren. In der Regel erfolgt die Diagnose durch Knochendichtemessungen, die im nächsten Abschnitt näher erläutert werden. Es ist wichtig, regelmäßige ärztliche Untersuchungen durchzuführen und bei Auftreten von Symptomen frühzeitig medizinischen Rat einzuholen.