1. Definition von Schwerkranken und Sterbenden
Schwerkranke Menschen sind Personen, die unter einer schwerwiegenden, oft fortschreitenden und häufig nicht heilbaren Erkrankung leiden. Diese Erkrankungen können körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigungen mit sich bringen und die Lebensqualität stark einschränken. Schwerkranksein kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurodegenerative Krankheiten (z. B. Alzheimer), Lungenerkrankungen (z. B. COPD), Nierenversagen oder schwere Formen von Autoimmunerkrankungen.
Sterbende hingegen befinden sich im letzten Lebensabschnitt und weisen eine begrenzte Lebenserwartung auf. Der Sterbeprozess ist ein natürlicher Teil des Lebens, der individuell und unterschiedlich verläuft. Er kann Wochen, Monate oder auch nur wenige Tage dauern, je nach Zustand und Verlauf der Erkrankung. Es ist wichtig zu betonen, dass Sterben keine Krankheit ist, sondern ein natürlicher Teil des Lebenszyklus.
Die Bedürfnisse von Schwerkranken und Sterbenden sind vielfältig und können sich im Verlauf der Erkrankung ändern. Dabei stehen nicht nur die medizinischen Aspekte, sondern auch die psychosozialen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse der Betroffenen im Fokus. Schwerkranken und Sterbenden soll eine möglichst hohe Lebensqualität bis zum Lebensende ermöglicht werden. Dazu gehört auch, dass ihre Wünsche und Vorstellungen in Bezug auf die Versorgung und Behandlung respektiert und berücksichtigt werden. Hier erfährst du mehr über die Begleitung am Lebensende.
Eine ganzheitliche Betrachtung der individuellen Situation ist entscheidend, um die passende Unterstützung und Versorgung bereitstellen zu können. Dabei spielt auch die Einbindung der Angehörigen und nahestehenden Personen eine wichtige Rolle, da sie eine wesentliche Stütze für die Betroffenen darstellen und im Verlauf der Erkrankung eine zentrale Rolle bei der Versorgung und Begleitung einnehmen können.
Die Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden ist eine komplexe Aufgabe, die eine enge Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegekräften, Psychologen, Sozialarbeitern, Seelsorgern und anderen Gesundheitsfachkräften erfordert. Die Herausforderung besteht darin, eine angemessene Balance zwischen medizinischer Behandlung, Schmerz- und Symptomkontrolle, psychosozialer Unterstützung und spiritueller Begleitung zu finden, um den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht zu werden.
In den letzten Jahren hat die Palliativmedizin und Hospizversorgung eine zunehmende Bedeutung erlangt, da sie sich gezielt dieser Herausforderung stellt und eine ganzheitliche Betreuung und Versorgung für Schwerstkranke und Sterbende gewährleistet. Die Anerkennung und Sensibilisierung für die Bedürfnisse von Schwerkranken und Sterbenden in der Gesellschaft ist essenziell, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen und das Sterben als einen natürlichen Teil des Lebens zu akzeptieren.