4.2 Verbale Kommunikation und Sprachanpassung
Die verbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle in der Interaktion mit Menschen mit Demenz. Da ihre sprachlichen Fähigkeiten beeinträchtigt sein können, ist es entscheidend, die Art und Weise, wie wir sprechen, anzupassen, um eine effektive Kommunikation zu gewährleisten.
Durch eine bewusste Anpassung der verbalen Kommunikation und Sprache können pflegende Angehörige die Verständlichkeit und den Informationsfluss verbessern. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Demenzkranke individuelle Präferenzen und Bedürfnisse hat. Es kann daher hilfreich sein, verschiedene Ansätze auszuprobieren und zu beobachten, wie der Erkrankte darauf reagiert. Eine einfühlsame und angepasste verbale Kommunikation trägt dazu bei, die Beziehung zu stärken, das Verständnis zu fördern und dem Demenzkranken ein Gefühl von Sicherheit und Unterstützung zu vermitteln.
Hier sind einige Techniken, die pflegende Angehörige berücksichtigen können:
Einfache und klare Sprache
Verwende kurze und prägnante Sätze sowie einfache Wörter. Komplexe und lange Sätze können für Menschen mit Demenz verwirrend sein und ihre Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, beeinträchtigen. Versuche, Informationen in kleinen Portionen zu vermitteln und wichtige Punkte klar und deutlich zu formulieren. Vermeide auch Fachbegriffe oder abstrakte Konzepte, die möglicherweise nicht verstanden werden.
Langsames und deutliches Sprechen
Sprich in einem gemächlichen Tempo und gib dem Demenzkranken ausreichend Zeit, um deine Worte zu verarbeiten und zu verstehen. Vermeide es, dich zu beeilen oder zu drängen. Achte darauf, deine Worte deutlich und gut verständlich auszusprechen. Eine klare Aussprache kann dem Erkrankten helfen, deine Botschaft besser zu erfassen.
Wiederholungen und Bestätigungen
Wiederhole wichtige Informationen, Fragen oder Anweisungen, um sicherzustellen, dass der Demenzkranke dich verstanden hat. Wiederholungen können helfen, das Gedächtnis zu stimulieren und Informationen besser zu verankern. Darüber hinaus ist es wichtig, die Aussagen des Demenzkranken zu bestätigen und zu validieren. Dies zeigt ihm, dass du ihm aufmerksam zuhörst und dass seine Gedanken und Gefühle ernst genommen werden.
Vermeidung von Überforderung
Achte darauf, den Demenzkranken nicht mit zu vielen Informationen auf einmal zu überfordern. Beschränke die Anzahl der Fragen oder Anweisungen und gib ihm ausreichend Zeit, um zu antworten oder eine Handlung auszuführen. Vermeide auch mehrdeutige Fragen oder zu viele Auswahlmöglichkeiten, da dies die Verwirrung verstärken kann. Versuche stattdessen, Fragen zu stellen, die mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können.
Aufmerksames Zuhören und nonverbale Signale beachten
Neben dem eigenen Sprechen ist es wichtig, aufmerksam zuzuhören und die nonverbalen Signale des Demenzkranken zu beachten. Achte auf seine Mimik, Gestik und Körperhaltung, um seine Bedürfnisse, Gefühle oder etwaige Unwohlsein besser zu erkennen. Durch aktives Zuhören zeigst du dem Erkrankten, dass du seine Gedanken und Gefühle ernst nimmst und ein unterstützender Gesprächspartner bist.