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Demenz verstehen und einfühlsam handeln

Tipps für den Umgang mit Demenzerkrankten

Lesedauer: 18 Minuten
Autor: Ella Rohrhirsch
Erstellt: 18.6.2023

Demenz ist eine weitverbreitete Erkrankung, die sowohl die Betroffenen als auch ihre Angehörigen vor große Herausforderungen stellt. Um ihnen bestmöglich zu helfen, ist es entscheidend, Demenz zu verstehen und den angemessenen Umgang mit den Erkrankten zu erlernen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in das Thema, indem er die Definition von Demenz, ihre Symptome und den Verlauf behandelt. Zudem wird die Bedeutung des Verständnisses für Menschen mit Demenz betont. Weiterhin werden Kommunikationstechniken, Strategien zur Bewältigung von herausforderndem Verhalten und der Umgang mit Aggressionen und Verwirrtheit erläutert. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und unterstreicht die Bedeutung eines einfühlsamen Umgangs mit Demenzerkrankten.

1. Was ist Demenz?

Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheiten, die das Gehirn beeinträchtigen und zu fortschreitenden kognitiven Defiziten führen. Alzheimer ist die häufigste Form der Demenz, aber es gibt auch andere Arten wie vaskuläre Demenz, Lewy-Körper-Demenz und frontotemporale Demenz. Diese Erkrankungen haben unterschiedliche Ursachen, verursachen jedoch ähnliche Symptome.

Demenz ist gekennzeichnet durch den Verlust von Gedächtnis, Denkvermögen, Orientierung, Sprache und Urteilsvermögen. Die genauen Ursachen der verschiedenen Demenzformen sind noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen Faktoren, Umweltfaktoren und dem Alter eine Rolle spielt.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Demenz nicht einfach ein normaler Bestandteil des Alterns ist. Es handelt sich um eine ernsthafte neurologische Erkrankung, die das Leben der betroffenen Person und ihrer Angehörigen erheblich beeinflusst. Die Diagnose einer Demenzerkrankung kann zunächst beängstigend und überwältigend sein, sowohl für die Person selbst als auch für ihre Familienmitglieder.

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2. Symptome und Verlauf von Demenz

Die Symptome von Demenz können sich im Verlauf der Krankheit verändern. Frühe Anzeichen können Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Probleme bei der Sprache und Orientierungslosigkeit sein. Die betroffene Person kann Schwierigkeiten haben, sich an alltägliche Aufgaben zu erinnern, Verabredungen zu treffen oder sogar ihre Lieben zu erkennen. Im Laufe der Zeit nehmen diese Symptome zu und beeinträchtigen das tägliche Leben immer mehr.

Die Erkrankung verläuft in der Regel progressiv, was bedeutet, dass die Symptome im Laufe der Zeit schlimmer werden. Im fortgeschrittenen Stadium treten häufig Verhaltensänderungen, Stimmungsschwankungen und motorische Probleme auf. Die Person kann unruhig oder ängstlich werden, Wahnvorstellungen oder Halluzinationen haben und sogar aggressive Verhaltensweisen zeigen. Die Kommunikation wird zunehmend schwierig, da die betroffene Person Schwierigkeiten hat, Worte zu finden oder ihre Gedanken auszudrücken.

Die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, nimmt ab, und die betroffene Person wird immer abhängiger von anderen. Der Verlauf kann jedoch von Person zu Person variieren. Einige Menschen erleben einen langsamen und stetigen Rückgang, während andere einen schnelleren Verlauf haben.

Einen ausführlichen Artikel über Symptome und Auswirkungen einer Demenzerkrankung auf den Alltag findest du hier.

3. Wichtigkeit des Verständnisses für Menschen mit Demenz

Die Pflege von Menschen mit Demenz ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Wenn ein geliebter Mensch von Demenz betroffen ist, müssen pflegende Angehörige nicht nur die körperlichen Bedürfnisse des Erkrankten erfüllen, sondern auch sein verändertes Verhalten und seine Kommunikationsmuster verstehen. Das Verständnis für Menschen mit Demenz spielt eine entscheidende Rolle, um eine qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten und die Lebensqualität des Erkrankten zu verbessern.

Menschen mit Demenz erleben eine fortschreitende Beeinträchtigung ihrer kognitiven Fähigkeiten, was zu Gedächtnisverlust, Verwirrung und Orientierungslosigkeit führen kann. Dies wirkt sich nicht nur auf ihr eigenes Leben aus, sondern auch auf diejenigen, die sich um sie kümmern. Pflegende Angehörige stehen vor der Herausforderung, die Welt aus der Perspektive des Erkrankten zu betrachten und sich in seine Denkweise hineinzuversetzen.

Ein grundlegendes Verständnis für die Krankheit und ihre Auswirkungen ermöglicht es pflegenden Angehörigen, angemessen auf die Bedürfnisse des Erkrankten einzugehen. Es hilft, ihre veränderten Verhaltensweisen zu interpretieren und angemessene Strategien zu entwickeln, um damit umzugehen. Ein Beispiel dafür ist die Kommunikation mit Menschen mit Demenz. Ihre Sprache kann sich verändern, sie haben möglicherweise Schwierigkeiten, Wörter zu finden oder ihre Gedanken zusammenhängend auszudrücken. Ein einfühlsames Verständnis für ihre Herausforderungen kann die Kommunikation erleichtern und Frustrationen auf beiden Seiten reduzieren.

Ein wichtiger Aspekt ist die Bedeutung von Empathie im Umgang mit Menschen mit Demenz. Empathie ermöglicht es pflegenden Angehörigen, sich in die Gefühlswelt des Erkrankten hineinzuversetzen und seine Perspektive zu verstehen. Es erfordert die Fähigkeit, sich von eigenen Erwartungen und Vorstellungen zu lösen und stattdessen die Bedürfnisse und Gefühle des Erkrankten zu berücksichtigen. Indem sie empathisch handeln, können pflegende Angehörige eine unterstützende und liebevolle Umgebung schaffen, die dem Erkrankten Sicherheit und Geborgenheit bietet.

Das Verständnis für Menschen mit Demenz hat einen erheblichen Einfluss auf die Pflege und das Wohlbefinden des Erkrankten. Es trägt dazu bei, Kommunikationsbarrieren zu überwinden, individuelle Bedürfnisse zu erkennen und die Lebensqualität des Erkrankten zu verbessern. Darüber hinaus ermöglicht es pflegenden Angehörigen, ihre eigene Belastung zu reduzieren und Unterstützung für sich selbst zu finden. Es ist wichtig zu erkennen, dass Demenz nicht nur eine medizinische Diagnose ist, sondern dass dahinter ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und einer einzigartigen Persönlichkeit steht.

Insgesamt ist das Verständnis für Menschen mit Demenz ein zentraler Faktor für die Pflege durch Angehörige. Es trägt dazu bei, die Beziehung zwischen dem Erkrankten und dem Pflegenden zu stärken und die Lebensqualität beider Seiten zu verbessern. Es erfordert Geduld, Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, sich kontinuierlich über die Krankheit und ihre Auswirkungen zu informieren. Indem pflegende Angehörige das Verständnis für Menschen mit Demenz in den Mittelpunkt ihrer Pflege stellen, können sie dazu beitragen, dass sich der Erkrankte respektiert, geliebt und unterstützt fühlt, während sie gleichzeitig ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden bewahren.

4. Kommunikation mit Demenzkranken

Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz ist von großer Bedeutung, da sie sich dadurch verstanden und unterstützt fühlen können. Es ist wichtig zu beachten, dass Kommunikation nicht nur aus verbalen Ausdrücken besteht, sondern auch nonverbale Elemente umfasst.

4.1 Wirkungsvolle nonverbale Kommunikationstechniken

Nonverbale Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle bei der Interaktion mit Menschen mit Demenz. Da ihre sprachlichen Fähigkeiten beeinträchtigt sein können, können nonverbale Signale oft besser verstanden werden und eine tiefere Verbindung herstellen. Die nonverbale Kommunikation ist ein wertvolles Instrument für pflegende Angehörige, um eine Verbindung mit Demenzkranken herzustellen und ihnen das Gefühl von Verständnis und Unterstützung zu vermitteln. Es ist wichtig, dass pflegende Angehörige sich bewusst über ihre eigene Körperhaltung, Mimik und Gestik sind und die Reaktionen des Demenzkranken beobachten, um sicherzustellen, dass die nonverbale Kommunikation angemessen und positiv wahrgenommen wird.

Hier sind einige wirkungsvolle Techniken:

Körperhaltung und Mimik

Die Körperhaltung und Mimik senden starke Botschaften an den Demenzkranken. Eine aufrechte und offene Haltung kann dem Erkrankten zeigen, dass man ihm gegenüber aufmerksam und interessiert ist. Ein freundliches Lächeln kann Wärme und Wertschätzung vermitteln. Eine entspannte und zugewandte Körperhaltung kann auch dazu beitragen, eine positive Atmosphäre zu schaffen und das Vertrauen des Erkrankten zu gewinnen.

Augenkontakt

Der Blickkontakt ist ein wichtiger Aspekt der nonverbalen Kommunikation. Er kann dazu beitragen, dass sich der Demenzkranke gesehen und verstanden fühlt. Durch den Blickkontakt signalisiert man Interesse und Aufmerksamkeit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass manche Menschen mit Demenz den direkten Augenkontakt als bedrohlich oder überfordernd empfinden können. In solchen Fällen kann ein sanfter, seitlicher Blick oder das Blicken in die gleiche Richtung eine angenehmere Art des Augenkontakts sein.

Berührung

Berührungen sind ein kraftvolles Mittel der nonverbalen Kommunikation. Eine sanfte Berührung, wie das Halten der Hand oder eine Umarmung, kann dem Demenzkranken Zuneigung und Sicherheit vermitteln. Berührungen können auch beruhigend wirken und Ängste oder Unruhe lindern. Es ist jedoch wichtig, die Reaktionen des Erkrankten zu beachten und seine individuellen Grenzen und Vorlieben zu respektieren. Einige Demenzkranke empfinden Berührungen als unangenehm oder überstimulierend, daher ist es wichtig, ihre persönlichen Präferenzen zu beachten.

Gestik und Körperbewegungen

Die bewusste Nutzung von Gestik und Körperbewegungen kann eine effektive Möglichkeit sein, Informationen zu vermitteln und den Demenzkranken zu unterstützen. Durch das Zeigen auf Objekte oder das Nachahmen von Bewegungen kann man dem Erkrankten helfen, bestimmte Handlungen zu verstehen und nachzuahmen. Gesten können auch verwendet werden, um dem Demenzkranken zu signalisieren, dass man ihn versteht und dass man für ihn da ist. Beispielsweise kann man mit den Händen eine beruhigende Bewegung machen, wenn der Erkrankte ängstlich ist, oder mit einem Zeigefinger auf ein Bild oder einen Gegenstand zeigen, um seine Aufmerksamkeit darauf zu lenken.

4.2 Verbale Kommunikation und Sprachanpassung

Die verbale Kommunikation spielt eine wichtige Rolle in der Interaktion mit Menschen mit Demenz. Da ihre sprachlichen Fähigkeiten beeinträchtigt sein können, ist es entscheidend, die Art und Weise, wie wir sprechen, anzupassen, um eine effektive Kommunikation zu gewährleisten.

Durch eine bewusste Anpassung der verbalen Kommunikation und Sprache können pflegende Angehörige die Verständlichkeit und den Informationsfluss verbessern. Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Demenzkranke individuelle Präferenzen und Bedürfnisse hat. Es kann daher hilfreich sein, verschiedene Ansätze auszuprobieren und zu beobachten, wie der Erkrankte darauf reagiert. Eine einfühlsame und angepasste verbale Kommunikation trägt dazu bei, die Beziehung zu stärken, das Verständnis zu fördern und dem Demenzkranken ein Gefühl von Sicherheit und Unterstützung zu vermitteln.

Hier sind einige Techniken, die pflegende Angehörige berücksichtigen können:

Einfache und klare Sprache

Verwende kurze und prägnante Sätze sowie einfache Wörter. Komplexe und lange Sätze können für Menschen mit Demenz verwirrend sein und ihre Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, beeinträchtigen. Versuche, Informationen in kleinen Portionen zu vermitteln und wichtige Punkte klar und deutlich zu formulieren. Vermeide auch Fachbegriffe oder abstrakte Konzepte, die möglicherweise nicht verstanden werden.

Langsames und deutliches Sprechen

Sprich in einem gemächlichen Tempo und gib dem Demenzkranken ausreichend Zeit, um deine Worte zu verarbeiten und zu verstehen. Vermeide es, dich zu beeilen oder zu drängen. Achte darauf, deine Worte deutlich und gut verständlich auszusprechen. Eine klare Aussprache kann dem Erkrankten helfen, deine Botschaft besser zu erfassen.

Wiederholungen und Bestätigungen

Wiederhole wichtige Informationen, Fragen oder Anweisungen, um sicherzustellen, dass der Demenzkranke dich verstanden hat. Wiederholungen können helfen, das Gedächtnis zu stimulieren und Informationen besser zu verankern. Darüber hinaus ist es wichtig, die Aussagen des Demenzkranken zu bestätigen und zu validieren. Dies zeigt ihm, dass du ihm aufmerksam zuhörst und dass seine Gedanken und Gefühle ernst genommen werden.

Vermeidung von Überforderung

Achte darauf, den Demenzkranken nicht mit zu vielen Informationen auf einmal zu überfordern. Beschränke die Anzahl der Fragen oder Anweisungen und gib ihm ausreichend Zeit, um zu antworten oder eine Handlung auszuführen. Vermeide auch mehrdeutige Fragen oder zu viele Auswahlmöglichkeiten, da dies die Verwirrung verstärken kann. Versuche stattdessen, Fragen zu stellen, die mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantwortet werden können.

Aufmerksames Zuhören und nonverbale Signale beachten

Neben dem eigenen Sprechen ist es wichtig, aufmerksam zuzuhören und die nonverbalen Signale des Demenzkranken zu beachten. Achte auf seine Mimik, Gestik und Körperhaltung, um seine Bedürfnisse, Gefühle oder etwaige Unwohlsein besser zu erkennen. Durch aktives Zuhören zeigst du dem Erkrankten, dass du seine Gedanken und Gefühle ernst nimmst und ein unterstützender Gesprächspartner bist.

5. Umgang mit herausforderndem Verhalten

Herausforderndes Verhalten bei Demenzkranken umfasst ein breites Spektrum von Verhaltensweisen wie Aggressionen, Verwirrtheit, Widerstand gegen Pflegemaßnahmen, Unruhe oder Rastlosigkeit. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Verhaltensweisen oft Ausdruck von Unwohlsein, Frustration oder einem Versuch, auf ihre Umgebung zu reagieren, sind.

5.1 Ursachen von herausforderndem Verhalten bei Demenzpatienten

Es ist wichtig, die Ursachen von herausforderndem Verhalten bei Demenzkranken zu verstehen, um angemessen darauf reagieren und geeignete Strategien anwenden zu können. Indem pflegende Angehörige die möglichen Ursachen für herausforderndes Verhalten verstehen, können sie gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese zu minimieren oder zu vermeiden. Eine umfassende Beurteilung der individuellen Bedürfnisse und Situation des Demenzkranken ist wichtig, um eine angemessene Betreuung und Unterstützung zu gewährleisten. Es kann auch hilfreich sein, mit dem medizinischen Fachpersonal, Therapeuten oder anderen Experten zusammenzuarbeiten, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten und die Lebensqualität des Demenzkranken zu verbessern.

Hier sind einige häufige Ursachen:

Veränderungen im Gehirn

Die Degeneration des Gehirns bei Demenz führt zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen und kann Veränderungen im Verhalten hervorrufen. Die betroffenen Gehirnregionen beeinflussen die Emotionsregulation, das Gedächtnis, die Informationsverarbeitung und das Problemlösungsverhalten. Dies kann zu Frustration, Angst, Verwirrung und Aggressionen führen.

Kommunikationsprobleme

Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, ihre Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche verbal auszudrücken. Ihre Fähigkeit, komplexe Informationen zu verarbeiten und zu kommunizieren, kann beeinträchtigt sein. Dies führt häufig zu Frustration und Verwirrung, die sich in herausforderndem Verhalten äußern können. Es ist wichtig, die bereits vorgestellten alternativen Kommunikationsmethoden wie nonverbale Signale, visuelle Hilfsmittel oder Berührungen einzusetzen, um die Bedürfnisse des Demenzkranken besser zu verstehen.

Unwohlsein oder Schmerzen

Demenzkranken fällt es oft schwer, körperliche Beschwerden oder Schmerzen zu kommunizieren. Unbehandelte körperliche Beschwerden können zu Verwirrung, Aggressionen oder Widerstand gegen Pflegemaßnahmen führen. Es ist wichtig, regelmäßig den Gesundheitszustand des Demenzkranken zu überprüfen und bei Bedarf medizinische Hilfe hinzuzuziehen.

Veränderungen in der Umgebung

Ungewohnte oder überfordernde Situationen in der Umgebung können zu Verwirrung und Angst bei Demenzkranken führen. Lärm, übermäßige Reizüberflutung, eine unruhige oder unstrukturierte Umgebung können Veränderungen im Verhalten auslösen. Eine ruhige, strukturierte und vertraute Umgebung kann dazu beitragen, herausforderndes Verhalten zu reduzieren.

Fehlende Stimulation

Demenzkranken fehlt oft die angemessene Stimulation, sei es körperlich, geistig oder sozial. Langeweile und Unterforderung können zu Unruhe, Frustration und aggressivem Verhalten führen. Es ist wichtig, geeignete Aktivitäten anzubieten, die den Interessen und Fähigkeiten des Demenzkranken entsprechen, um ihm eine sinnvolle Beschäftigung und Stimulation zu bieten.

5.2 Strategien zur Prävention und Deeskalation

Um herausforderndes Verhalten zu vermeiden, ist es wichtig, eine sichere und strukturierte Umgebung zu schaffen. Routinen und bekannte Abläufe können Sicherheit und Orientierung bieten. Eine ruhige und entspannte Atmosphäre kann Stress und Angst reduzieren. Es ist auch wichtig, auf die körperlichen Bedürfnisse der betroffenen Person zu achten, wie ausreichende Flüssigkeitszufuhr, angemessene Ernährung und ausreichend Ruhe.

Bei auftretendem herausforderndem Verhalten sollten ruhige und beruhigende Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu deeskalieren. Es kann hilfreich sein, die Umgebung zu verändern, indem man Ablenkungen beseitigt oder für eine angenehme Stimulation sorgt. Beruhigende Musik, sanftes Streicheln oder das Halten einer vertrauten Gegenstände können beruhigend wirken.

5.3 Umgang mit Aggressionen und Verwirrtheit

Aggressionen und Verwirrtheit können bei Menschen mit Demenz auftreten und sind oft Ausdruck von Frustration oder Überforderung. In solchen Momenten ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht persönlich zu nehmen. Man sollte versuchen, die Situation nicht weiter zu eskalieren und auf die Bedürfnisse der betroffenen Person einzugehen.

Es kann hilfreich sein, eine sichere Distanz zu wahren und körperlichen Kontakt zu vermeiden, wenn die betroffene Person aggressiv reagiert. Man sollte versuchen, die Ursachen hinter dem Verhalten zu identifizieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu beruhigen. Beruhigende Worte, sanfte Gesten und eine ruhige Umgebung können dazu beitragen, die Verwirrung und Aggression zu reduzieren.

In einigen Fällen kann es notwendig sein, professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Es gibt spezialisierte Einrichtungen und Fachkräfte, die über Erfahrung und Wissen im Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Demenz verfügen. Sie können Unterstützung und Ratschläge bieten, um die bestmögliche Betreuung für die betroffene Person zu gewährleisten.

6. Fazit

Das Verständnis für Demenz und der einfühlsame Umgang mit Demenzerkrankten sind von großer Bedeutung, um ihnen zu helfen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Effektive Kommunikationstechniken und die Anpassung unserer Sprache ermöglichen eine bessere Verbindung und ein höheres Wohlbefinden. Der Umgang mit herausforderndem Verhalten erfordert Verständnis, Prävention und Deeskalationsstrategien. Indem wir Mitgefühl und Wissen einsetzen, können wir Menschen mit Demenz unterstützen und ihnen ein würdevolles Leben ermöglichen.

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