1. Definition von Burnout
Burnout ist ein komplexes und ernsthaftes psychologisches Phänomen, das sich aufgrund von anhaltendem Stress und Überlastung entwickelt. Es betrifft nicht nur professionelle Pflegekräfte, sondern auch pflegende Angehörige. Die World Health Organization (WHO) definiert Burnout als "ein Syndrom, das aufgrund von chronischem Stress am Arbeitsplatz entsteht, der nicht erfolgreich verarbeitet wird."
Es zeigt sich durch drei Hauptmerkmale:
1.1 Emotionale Erschöpfung
Pflegende Angehörige, die sich um ihre geliebten Familienmitglieder kümmern, können sich emotional erschöpft fühlen. Dies äußert sich in einem starken Gefühl der Erschöpfung, das über die normale Müdigkeit hinausgeht. Sie fühlen sich häufig überfordert und haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu regulieren.
1.2 Depersonalisierung oder Entfremdung
Burnout kann auch zu Depersonalisierung oder Entfremdung führen, bei der pflegende Angehörige eine zunehmende Gleichgültigkeit oder Zynismus gegenüber den Bedürfnissen und Gefühlen der Pflegebedürftigen entwickeln. Sie distanzieren sich möglicherweise emotional von der Situation, um sich vor weiteren emotionalen Belastungen zu schützen.
1.3 Reduzierte Leistungsfähigkeit
Burnout beeinflusst die Leistungsfähigkeit der pflegenden Angehörigen erheblich. Sie können Schwierigkeiten haben, ihre Aufgaben effizient auszuführen und erleben einen Rückgang ihrer Leistungsfähigkeit sowohl in der Pflege als auch in anderen Lebensbereichen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Burnout nicht nur das Ergebnis von persönlicher Schwäche ist, sondern eine natürliche Reaktion auf chronischen Stress und übermäßige Belastung. Es kann jeden treffen, der sich in einer anhaltend stressigen Pflegesituation befindet. Daher ist es entscheidend, die Anzeichen von Burnout zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen zur Prävention und Bewältigung zu ergreifen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der pflegenden Angehörigen zu schützen.